Karazu Akashi

Name: Akashi (ein Relikt aus alten Zeiten, als er noch eine Familie hatte)
Vorname: Karazu
Rufname: Karazu/Razu

Alter: 16 Jahre
Geburtstag: 09. August
Sternzeichen: Löwe


Größe: 1.79m
Augefarbe: grün
Haarfarbe: rot


Aussehen: Rote, eingermaßen lange Haare, welche meist von einem braunen, schwarzen oder grünen Bandana aus der Stirn gehalten werden, fallen wohl als erstes auf. Seine Augen, oder das eine grünes Auge - da das andere von einer Augenklappe verdeckt ist - ziehen wohl als nächstes die Aufmerksamkeit aufsich und bilden einen schönen Kontrast zu dem roten Haar. Sein Gesicht ist recht schmal und ebenso seine Augenbrauen. Er trägt einen schwarzen Ring im rechten Ohr. Die Nase ist gerade, weder zu lang noch zu kurz. Im Allgemeinen ist er recht schmal und eher groß und mit langen, feingliedrigen Gliedmaßen - beinahe schlacksig.  Seine Kleidung ist meist in warmen Rot-, Orange- und Gelbtönen gehalten. Doch auch viel Schwarz, Weiß, Grün und Braun ist dabei. Er ist meistens mit einem gelb- bis ockerfarbenen Schal anzutreffen. Es ist sein wertvollster Besitz, da es das einzige Andenken an seine Mutter ist.
Sein Auftreten zeugt von Selbstbewusstsein, auch wenn er manchmal etwas trottlig wirkt.


Waffe(n):

Zwei kurze, breite Schwerter mit gebogenen Klingen, magisch verstärkt, perfekt geeignet für Hieb- und Stoßangriffe, bilden seine Waffen. Sie sind beinahe identisch, doch eine der Klingen ist in einem normalen, metallenen silber - beinahe schon weiß - gehalten, während die andere metallisch schwarz glänzt. Nur nahe des Griffs ist eine Fläche mit dem jeweils anderen gefüllt. Der Griff, mit schwarzem und braunem Leder umwickelt Beinahe könnte man die beiden Schwerter für eines halten, für zwei Seiten einer Medaille, sind sie doch sonst formvollendet identisch. Sie tragen mächtige Magie in sich. Schatten - Dunkelheit - und Licht, beide für sich genommen machtvoll, doch erst gemeinsam entfaltet sich das wahre Potential dieser beiden - denn ohne den anderen kann es sie nicht geben. Wenn sie nicht in Gebrauch sind, trägt Karazu sie auf seinem Rücken, wo sie ein Kreuz bilden.


Charakter: Im Grunde ist Karazu ein heiterer, selbstbewusster Charakter und man sieht Razu oft lächeln. Er ist hilfsbereit und schließt schnell Freundschaften. Generell unterteilt er in drei Schubladen. Die "Ich liebe", die "Ist mir egal" und die "Ich hasse"-Schublade. Klingt oberflächlich - ist es auch. Sein Bauchgefühl, dass ihm schon in den ersten paar Sekunden sagt, wo etwas eingeordnet werden muss, hat ihn aber bisher noch nie grob in die Irre geführt. Es ist beinahe unmöglich von der "Ich hasse"-Schublade aufzusteigen und ehrlich gesagt bisher auch nie passiert. Katzen liebt er. Sie sind eigenständige, edle Kreaturen, die er anhimmelt. Er teilt gelegentlich sein Essen mit einer von ihnen, obwohl er selbst nicht viel hat. Es sind unabhängige Tiere, die genau wissen, was sie wollen und was nicht. Eine Katze bittet nicht, sie fordert. Und wenn man ihn fragt, würde er mit einem bitteren Lächeln noch hinzufügen, dass Katzen, genau wie Menschen und gleichartige Kreaturen immer nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind. Hunde hingegen, die um ihren Besitzer herumschawänzeln und sich über jegliche Aufmerksamkeit freuen, egal wie schlecht sie behandelt werden und freudig jeden Befehl entgegennehmen, hasst - verabscheut - er.
Er ist ein cleverer Junge, verlässt sich jedoch manchmal etwas zu sehr auf seine Intuition. Seine Intelligenz und sein Talent als Stratege kommen vor allem beim Kämpfen und Stehlen zur Geltung. Ansonsten könnte man ihn leicht für etwas trottelig und dämlich halten, was er jedoch keinesfalls ist.
Seinen Freunden gegenüber ist er offen und ehrlich, im Zuge seiner Tätigkeit als Dieb hat er sich jedoch auch eine gewisse Verschlagenheit angeeignet.
Er ist vor anderen meist fröhlich und gut gelaunt, doch die Ereignisse seiner Vergangenheit lasten auf ihm. Meistens trägt er ein Lächeln auf den Lippen, doch sein Lächeln hat immer einen leichten Beigeschmack von Traurigkeit, der auch aus seinen wissend funkelnden Augen spricht. 
Nur wenn allein ist und sich unbeobachtet fühlt, rutscht die Maske der Heiterkeit schon mal. Dann bleibt nur noch ein trauriger, nachdenklicher, melancholischer Junge zurück, der alles verloren hat, was er je gekannt hatte und viel zu schnell erwachsen werden musste. Im Allgemeinen ist er viel erwachsener und reifer, als er sich gibt. Er liebt Regen und Gewitter und geht während dessen auch gern spazieren oder starrt einfach nur in den Himmel. Seine größte Phobie ist seit diesem Tag vor etwa zehn Jahren noch immer das Feuer, vor dem er eine beinahe panische Angst verspürt.
Das Alleinsein fürchtet er nicht, doch die Einsamkeit macht ihm Angst. Seitdem er damals so plötzlich allein und auf sich selbst gestellt war, hatt er gewisse Verlassensängste.
Doch all das soll sein Leben nicht schlechter klingen lassen, als es ist. Er ist glücklich. Glücklich zu leben und glücklich eine neue Familie gefunden zu haben. Andere um sich zu haben, die sich um ihn sorgen, gibt ihm ein Gefühl von Geborgenheit. Er ist entschlossen und gibt niemals auf, egal, wie schlecht es aussieht.


Hintergrund: Kazu's Eltern waren keine besonders reichen Leute. Es waren eher mittelständische Verhältnisse, in die er hineingeboren wurde, kaum mehr als die Grenze der Armut überschritten. Doch es waren liebende Eltern, Eltern die sich für das Wohl ihres Kindes abschufteten und dennoch versuchten, immer Zeit für ihn zu haben. Doch um ehrlich zu sein, kann sich Karazu kaum an seine Eltern erinnern, zu jung war er gewesen, als sie ihn verlassen mussten. Die wenigen Erinnerungen, die geblieben sind, sind schmerzvolle. 
Nur dieser eine Tag hat sich in sein Gedächtnis gebrannt. Er war zu Hause. Ein prachtvolles Haus für seine Familie, kaum mehr als eine schäbige Hütte, für die Reichen. Er hatte das Gesicht in dem langen, wallenden, roten Haar seiner Mutter vergraben und zog ihren süßlich-herben Duft ein, während sie ihm ihren ockerfarbenen Schal um die Schultern warf - es war ein kalter Tag - und ihn mit einem Kuss, den sie ihm auf die Stirn hauchte, nach draußen zum Spielen schickte. Gerade als er nach der Klinke greifen wollte, öffnete sich die Tür. Das schwarze Haar, die blauen Augen, die großen, warmen Hände seines Vaters, die ihm durchs Haar fuhren, ihn in die Luft hoben, herum wirbelten und an sich drückte. Gelächter, sein eigenes freudiges Gequitsche. Die tiefe, rauhe, doch sanfte Stimme seines Vaters, als er ihm viel Spaß wünschte und wieder auf dem Boden absetzte. 
Dann: Nichts. 
Wenig später Schreie, Rufe, Qualm, stickige Luft, der Geruch nach Verbranntem, Feuer. Berstende Fensterscheiben, klirrendes Glas, knacksendes Holz. 
Wieder nichts. 
   Der Geruch von angesengtem Haar, verbranntem Fleisch, der metallene Geruch Bluts, Glasscherben, Schmerzen. Zittrig hatte er sich erhoben, den geschockten Blick von seinem Vater abgewendet, der leblos Neben ihm lag. Eine große Scherbe in der Brust steckend. Schwankend hatte er sich seinen Weg durch die gaffende Menge gebahnt. Niemand versuchte ihn aufzuhalten. Er wollte nichts mehr sehen, nichts mehr hören. War kaum älter als 6, als er allein und völlig auf sich gestellt, durch die Stadt irrte. Den Schal seiner Mutter, der es irgendwie geschafft hatte, kein Feuer zu fangen und seinen eigenen Namen, an der er sich krampfhaft klammerte, als wäre es ein Rettungsring, war alles, was ihm geblieben war.
Halb verhungert und vor Kälte, Angst und traumatischen Erlebnissen zitternd, hatte ihn wenige Tage später jemand aufgelesen.
Ein großer, dünner Junge. Kaum älter als 16. Mager, doch ein gutes Stück vom Verhungern entfernt. Langes, blondes Haar, welches ihm wirr in die Augen fiel und blaue, wissend funkelnde Augen, die Kazu so sehr an die seines Vaters erinnerten. "Tori" hatte er sich vorgestellt. Nicht mehr und nicht weniger. Und in all den Jahren, war es nicht anders gewesen. Musternd hatte er Karazu damals betrachtet, ihn nach seinem Namen gefragt und genickt. Er hatte von dem Vorfall gehört. Die ganze Stadt hatte das, doch niemand sonst interessierte sich dafür.
Selbstsicher und mit einem aufmunternden Lächeln hatte er vor ihm gestanden und erklärt, dass er sich von nun an um ihn kümmern würde. Hatte dem auf dem Boden kauernden Jungen eine Hand hingehalten - einen Rettungsring, einen Funken Hoffnung und die Chance aufs Überleben. Er hatte ihn mit nach Hause genommen - kaum mehr als ein alter Schuppen, eine bessere Höhle - ihn den anderen Kindern vorgestellt - drei weitere Jungen, zwei Mädchen - der Jüngste war nur wenig älter als er selbst. Sie alle lebten hier zusammen, stahlen sich, was sie zum überleben brauchten. Sie hatten keinen anderen Ort, an den sie gehen konnten, hatten keine Eltern, wollten nichts ins Waisenhaus. Waren einander Freunde, Geschwister - Familie. Tori war sozusagen der Anführer, der der sie zusammen gebracht hatte, dafür sorgte, dass niemand sie entdeckte. Er war der Älteste hier.
Sie gaben Kazu etwas zu essen - was sich als schwieriger herausstellte, als sie gedacht hatten, zu verstört war er noch von den jüngsten Ereignissen - und verarzteten notdürftig seine Wunden. Einer der Jungen hatte eine Blende für sein Auge besorgt, das besonders unschön aussah und sowieso unbrauchbar geworden war. Außer denen, die ihn damals gesehen hatten, weiß niemand, was genau mit seinem Auge passiert ist.
Seine neue Familie brachte ihm das Stehlen bei und schon bald hatte er es zu einem der geschicktesten Diebe gebracht. Er taute immer weiter auf, bis er fast wieder der heitere Junge von früher war, wäre nicht dieser bittere Beigeschmack des Verlusts und die seitdem beinahe panische Angst vor Feuer.
Besonders Tori sah und sieht er noch immer als eine Art großen Bruder an.

 

Ein Junge. Langes, rotes Haar, an dem der Wind zerrte, nur von einem grünen Tuch gehalten, um ihm nicht in die Stirn zu fallen. Das rechte Auge mit einer Augenklappe verdeckt und einen ockernen Schal lose um den Hals geworfen, ansonsten vollkommen in schwarz gehüllt. Mager sah er aus, beinahe unterernährt, schwer abzuschätzen, wie alt er war – 7 vielleicht, vielleicht auch 8, doch keinesfalls älter.
Hatte sich in einer schmalen Gasse versteckt, an die Hauswand gedrängt, und zählte mit einer beinahe professionellen Gelassenheit das Geld des Mannes, der lauthals schimpfend auf den Hauptstraßen nach dem Dieb suchte, der sich erdreistet hatte, ihn zu bestehlen. Der Junge hätte fast nicht bemerkt, dass er beobachtet wurde. Für einen Augenblick riss er fast erschrocken das Auge auf, als er aufsah und den starren Blick bemerkte, der auf ihn gerichtet war. Doch sofort änderte sich der Gesichtsausdruck wieder. Mit einem Funkeln in dem grünen Auge und einem sanften, wissenden Lächeln und dem Zeigefinger seiner rechten Hand an den Lippen erwiderte er den Blick. Eine Geste, die zur Geheimhaltung aufforderte, die einen einlud an einem Geheimnis, einem Scherz teilzuhaben. Nur einen Moment später zog er sich in die Schatten zurück, wo nur einen Augenblick länger das rote Haar wie eine flackernde Kerze im Dunkeln leuchtete, ehe er verschwand.
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